Richtig zum Tanz auffordern: 5 goldene Regeln

Jeder kennt diese Situation auf einer Forró-Party: Plötzlich steht jemand direkt vor Dir und fordert Dich zum Tanzen auf. Aus irgendeinem Grund fühlst Du Dich aber gerade nicht danach. Die Person macht es Dir aber nicht einfach abzusagen und Du möchtest jedoch nicht unhöflich sein, also tanzt Du trotzdem. Du fühlst Dich nicht wohl in einer solchen Situation, oder? Die Frage ist: Lassen sich solche Situationen beim Auffordern verhindern?

Definitiv. Die Person, die nach einem Tanz fragt, kann das ändern und der/dem Aufgeforderten ein angenehmes Gefühl geben. Das ist gar nicht so schwierig, wenn Du die folgenden fünf Regeln befolgst:

5 goldene Regeln: Zum Tanz auffordern, oder (besser) danach fragen

  1. Sondiere den Raum! Wer kommt infrage und wer nicht? Leute, die sich unterhalten, sollte man eher nicht fragen. Am Rand der Tanzfläche finden sich dagegen meistens motivierte Tänzer(innen), die ebenfalls auf der Suche sind. 
  2. Versuche auf eine angenehme Art, mit der Person in Kontakt zu treten. Berühre die Person nicht unangemessen. Versuche Blickkontakt herzustellen. Wenn die Person nicht wahrnimmt, kannst Du sie auch leicht an der Schulter antippen.
  3. Nimm es wörtlich: FRAGE nach einem Tanz! Oftmals werden die Auserwählten ohne ein Wort auf die Tanzfläche gezerrt. Es ändert auch nichts dabei, freundlich zu lächeln, oder mit der Person befreundet zu sein. Höflich fragen ist ein Muss und, NEIN, auch die Hand hinzuhalten reicht alleine nicht. Es sollte die Entscheidung der gefragten Person sein, ob sie mit Dir tanzen will oder nicht. Gib ihr eine möglichst einfache Option zu- oder abzusagen!
  4. Biete der Person im besten Fall sogar eine Ausrede direkt an: „Möchtest Du mit mir tanzen, oder brauchst Du gerade eine Pause?“ Passe die Ausrede an die Situation an, in der Du der Person begegnest. Richtig angewendet, nimmst Du Druck von dem oder der Gefragten. Du kommunizierst, dass es vollkommen okay ist, den Tanz abzulehnen.
  5. Wenn die Person mit Dir tanzen möchte, gehe nicht davon aus, dass diese Person eine bestimmte Rolle vorzieht, sondern frage nach. Möchte sie lieber Leader oder Follower tanzen? Vielleicht ja auch ein Lied so und ein zweites andersherum? 

Spezial-Tip

Die Verbindung im Forró beginnt nicht erst mit der Umarmung. Die Verbindung beginnt, wenn Du das erste Mal mit einem Tanzpartner interagierst. Ein toller Tanz wird schon vor den ersten Schritten vorbereitet. Wenn der Partner oder die Partnerin sich zum Tanzen gedrängt fühlt, ist das dagegen keine gute Voraussetzung. 

Trotz dieser Tipps: Habe keine Angst davor, dass Du nicht „korrekt“ aufforderst. Auch diese Soft-Skills muss man erst erlernen. Probiere es einfach und reflektiere dann immer wieder, wie Dein Verhalten zu den oben genannten Punkten passt.

Schüchternheit besiegen

Kennst Du das Gefühl, wenn man sich nicht traut, jemanden aufzufordern? Wie besiegt man die Schüchternheit? Es gibt nur eine Lösung: Verlasse Deine Komfortzone und übe es!! Es ist einfacher, mit Leuten zu starten, die Du bereits kennst. Danach fällt es auch leichter, weniger bekannte Tänzer(innen) aufzufordern. Jeder muss da durch und weiß deshalb, wie viel Überwindung das am Anfang kostet. Deshalb werden sich 99% der Forrozeir@s geehrt fühlen, wenn sich eine schüchterne Person überwindet, um sie nach einem Tanz zu fragen! 

Dieser Ratschlag gilt unabhängig von Deiner Rolle (Leader/Follower) oder Deinem Geschlecht. Glücklicherweise sind wir nicht mehr im 18. Jahrhundert auf einem Ball mit strickten Konventionen, bei dem der Herr die Dame zum Tanz auffordern musste. Frau, Mann, Leader, Follower – jeder kann jeden fragen. 

Ach ja: Auf vielen Partys gibt es zu viele Follower. Wenn Du vor allem als Follower tanzen möchtest und auf diesen Partys auch tanzen willst, musst Du lernen und Dich daran gewöhnen aufzufordern! 🙂

Lerne „Nein“ zu sagen!

Bei meiner Recherche für diesen Artikel bin ich tatsächlich auf Seiten gestoßen, die sich auf den Knigge beziehen und empfehlen aus Höflichkeit keinen Tanz abzulehnen. WTF. Leider ist zu diesem Thema mit wenigen Ausnahmen nur absoluter Quatsch in der Google-Suche zu finden.

Die Regel ist ganz einfach. Wenn Du mit jemandem nicht tanzen möchtest, dann kannst Du ohne jede Begründung ablehnen. „Unangenehm“ ist das Ablehnen meist nur, wenn die andere Person Dich nicht schön auffordert. Dann ist die Person gewissermaßen „selbst Schuld“. Wenn Du einen besonders netten und mutigen Tag hast (ich hab das manchmal), dann erklärst Du, dass Du die Art und Weise wie Du aufgefordert wurdest, nicht so schön fandest. 

Letzteres gilt vor allem bei Anfängern. Eine Person, die schon lange dabei ist, kann ein härteres „Nein“ schon verkraften (vor allem, die Aufforderung zum Tanz nicht optimal war). Neue Tänzer*innen sollte man da mehr an die Hand nehmen und ihnen helfen, sich auch diese Skills anzueignen. Übrigens, zum Stichwort Anfänger:

Sei kein Prinz/keine Prinzessin!

Jede Stadt hat Prinzen und Prinzessinnen. Klingt nach Mittelalter? Ist es aber nicht! Es handelt sich um Tänzer(innen), die nicht selbst auf andere zugehen, sondern warten, bis andere sie um einen Tanz bitten. Mit Anfängern sieht man sie so gut wie nie tanzen. Höchstens bei den besten Tänzer(innen) werden sie selbst aktiv. 

Forró ist weniger ein Paartanz und dessen Technik, als vielmehr ein gemeinschaftliches Event. Jeder Einzelne hat eine Verantwortung gegenüber der lokalen Szene. Es liegt in der Hand aller Forrozeir@s wie gut die Stimmung und der interne Zusammenhalt ist. 

Lehne keinen Tanz ab, weil jemand weniger Forró-Erfahrung hat als Du. Sei jemand, der die Stimmung auf jeder Party ein bisschen gemeinschaftlicher macht. Außerdem hat jeder etwas zu geben – auch jenseits der Tanz-Fähigkeiten. Du wirst die Chance verpassen etwas Besonderes zu entdecken, wenn Du nur mit denen tanzt, mit denen Du schon immer gerne getanzt hast!

Sei jemand, der die Gemeinschaft im Blick behält. Frage ab und zu jemanden, der an diesem Abend noch nicht viel auf der Tanzfläche war. Stecke Dein ganzes Herz in diese Begegnung und mache Dich wie auch Deinen Tanzpartner bzw. Deine Tanzpartnerin glücklich. Die willkommen-heißende Atmosphäre, die wir alle zusammen erschaffen, ist das, was Forró ausmacht.

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